Ein Videobeitrag von Yirgalem Fisseha Mebrahtu in Tigrinya. Für die, die nicht die Sprache verstehen, mag der Klang Aufschluss geben.
Über den Autor
Yirgalem Fisseha Mebrahtu
Yirgalem Fisseha Mebrahtu Die Journalistin und Dichterin Yirgalem Fisseha Mebrahtu wurde 1981 in Eritrea geboren. Wegen ihrer journalistischen und literarischen Arbeit wurde sie sechs Jahre lang in Eritrea unter schlimmsten Bedingungen inhaftiert.Ein von Fisseha Mebrahtu mit gegründeter Literaturclub in Adi-Khei musste schließen, da die Regierung private und somit oftmals regimekritische Medien verbot. Fisseha Mebrahtu hörte auf, bei der Zeitung zu arbeiten und wurde Programmdirektorin bei Radio Bana. Im Februar 2009 wurden alle Mitarbeiter der Radios verhaftet. Fisseha Mebrahtu und ihre Kollegen wurden zuerst in einem Militärgefängnis festgehalten, dort konnten sie noch Besuch von Freunden und Familie erhalten. Alsbald wurden sie jedoch ins Hochsicherheitsgefängnis Mai Swra verlegt.Fisseha Mebrahtu verbrachte dort eine jahrelange Isolationshaft, ohne konkrete Anschuldigung oder ein Gerichtsverfahren. Während ihres Gefängnisaufenthaltes litt Fisseha Mebrahtu unter katastrophalen Bedingungen. Sie wurde mehrmals in ein Krankenhaus eingeliefert – einmal etwa, weil sie von den Wärtern geschlagen worden war. Sie war ständig psychischen und physischen Misshandlungen ausgesetzt. Die meisten Mitarbeiter von Radio Bana wurden nach vier Jahren freigelassen. Fisseha Mebrahtu und fünf weitere Kollegen mussten jedoch noch zwei weitere Jahre ausharren, bis sie im Januar 2015 gegen Kaution freigelassen wurden. Nach einem abgelehnten Ausreise-Visum versuchte Fisseha Mebrahtu Ende 2016 zu fliehen, was jedoch zu einer erneuten Inhaftierung in Mai Swra endete. In Eritrea ist die Ausreise ohne Visum illegal, besonders politisch Oppositionelle werden so daran gehindert, das Land zu verlassen. Ein weiterer Fluchtversuch im März 2018 war glücklicherweise erfolgreich.Vor ihrer Inhaftierung hatte Fisseha Mebrahtu bereits mehr als 110 Gedichte in privaten und regierungsnahen Zeitungen veröffentlicht, die sie zu einer bekannten Persönlichkeit ihres Landes machten. Die Publizierung ihrer Gedichtsammlung „Envy“ wurde vor der Inhaftierung von der Regierung jedoch aus Zensurgründen abgelehnt. Eine weitere Gedichtsammlung „From Eve“ hat Fisseha Mebrahtu hauptsächlich im Gefängnis geschrieben. Zudem verfasst sie Kurzgeschichten und hat einige nationale Literaturpreise erhalten. Seit Dezember 2018 lebt sie in Deutschland als Stipendiatin des Writers in Exile-Programm. Foto: Stephanie Silber
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